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Artikel ——

Generation "Rücksichtslos"? - Gemeinschaftssinn bei Kindern und Jugendlichen

Carla Scheidegger

Januar 19, 2020

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Eine Studie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen®-Kinderförderung belegt:
Ein bedenklicher Teil der Kinder und Jugendlichen zeigt Mängel in ihrem Sinn für das gemeinschaftliche Miteinander.

Darüber hinaus gibt es eklatante Unterschiede im sozialen Bewusstsein von Mädchen und Jungs.

Gemeinschaftssinn ist einer der tragenden Pfeiler unserer Gesellschaft. Zu seinen Grundlagen gehören Kompetenzen wie Empathie, Solidarität, Respekt, Hilfsbereitschaft und soziale Integration, laut dem Bericht.

 

 

Diese Grundlagen werden größtenteils in der Kindheit und der frühen Jugend erfahren und erlernt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass ein großer Teil der Befragten über einen positiven Sinn für das menschliche Miteinander verfügt. Allerdings haben 22 Prozent bedenkliche Defizite. Laut Studienleiter Prof. Dr. Holger Ziegler:

Wenn Jugendliche hier Defizite entwickeln und diese weitertragen, kann sich das verheerend auf das gesellschaftliche Klima auswirken.

Mädchen, die Retter des Gemeinwohls

Eine bemerkenswerte Erkenntnis aus der Studie ist die Tatsache, dass in beiden untersuchten Altersgruppen die Mädchen durchweg einen besseren Sinn für das soziale Miteinander aufweisen. Die positiven Aspekte des Gemeinschaftssinns von Jungen liegen bereits von Kindesalter an in einer Schieflage. Wie stark dieser soziale Vorsprung ist, zeigt sich, wenn man die für die Studie untersuchten Einzelaspekte von Gemeinschaftssinn näher betrachtet.

Empathie eine weibliche Eigenschaft?

Empathie, also Mitgefühl für andere zu haben, sich in ihre Lage versetzen zu können, ist eine Grundbedingung für das Gelingen eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Inwieweit dies bei den befragten Kindern zutrifft, wurde mit Aussagen wie „Es macht mich traurig, wenn es anderen Kindern schlecht geht“ oder „Wenn ein anderes Kind traurig ist, versuche ich, es zu trösten“ erfragt. Ein Fünftel der befragten Kinder (21 Prozent) zeigt hier nur ein geringes Empathievermögen. Auffällig ist, dass die Jungen im Vergleich zu den Mädchen deutlich schlechter abschneiden (30 Prozent zu 12 Prozent). 49 Prozent der befragten Kinder zeigen jedoch starke Empathie. Dabei haben 61 Prozent der Mädchen und nur 37 Prozent der Jungen überdurchschnittliches Mitgefühl.

Bei den Jugendlichen ist das Bild noch deutlicher: Über die Hälfte (54 Prozent) der befragten Jugendlichen reagieren auf Aussagen wie: „Es nimmt mich mit, wenn ich sehe, dass ein Tier verletzt wird“ oder: „Es macht mich traurig, ein Mädchen/einen Jungen zu sehen, das/der niemanden zum Spielen findet“ nur unterdurchschnittlich empathisch – 76 Prozent der männlichen Jugendlichen und nur 31 Prozent der weiblichen Jugendlichen finden sich hier. Im Gegenzug zeigen zwei von drei Mädchen (69 Prozent) – aber nur einer von vier Jungen (24 Prozent) – starkes Mitgefühl. Über die gesamten Altersklassen von 6 bis 16 Jahren zeigen sich in der Tendenz bei den Mädchen stetig steigende, bei den Jungen stetig sinkende Empathiewerte.

 

 

Hier finden Sie weitere interessante Aspekte der Studie zum Gemeinschaftssinn bei Kindern und Jugendlichen.

Diese Ergebnisse spiegeln unsere Erfahrungen in der Carlotas-Empathie-Schule an Grundschulen wieder. Viele Klassenlehrer*innen arbeiten eng mit Sozialarbeitern und externen Projekten zusammen, um ein positives Lernklima zu gestalten. Ohne diese Team-Arbeit lassen sich einige Konflikte oft nicht lösen.

Wir als Gesellschaft sollten uns erntshaft Gedanken darüber machen, welchen Beitrag wir bei diesem Ergebnis tragen.

Viele Menschen sind der Meinung, dass Mitgefühl, Kooperation und Fairness eher Hindernisse in unserer `Ellenbogengesellschaft´ sind. Würde man sie fragen, ob diese Werte wichtig sind, würden sie uns natürlich einen `ja´ geben. Dennoch leben sie es nicht vor."

so Carla Scheidegger, Geschäftsführerin von Carlotas.

 

 

Carla Scheidegger

Ein neugieriger Geist in einem Körper voller Emotionen. Ich reise gerne, um fremde Kulturen und Menschen - die anders sind als ich - zu begegnen. So kann ich Empathie üben und mich kontinuierlich als Mensch entwickeln und verändern. Wie hier in der Welt von Carlotas.


Mit Empathie & Diversity für starke Institutionen in einer gesunden Gesellschaft.

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