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Unser Programm ——

Emotionale Intelligenz im Schulunterricht

Carla Scheidegger

Mai 13, 2016

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Stell Dir vor, Du stehst vor einer Klasse aus Jugendlichen und sollst ankündigen, dass das heutige Thema "Die Gefühle" sind. Was denkst Du, wie sie reagieren? Was wird deren körperlicher Ausdruck sein?

Wenn Du denkst, dass die meisten, die Hände vors Gesicht halten und mit gesenkten Köpfen eigentlich nur weglaufen wollen, hast du voll ins Schwarze getroffen. Obwohl dies ein Alter ist, in dem der Körper durch viele neue emotionale Erlebnisse geht - und in ihnen fahren die Gefühle wie Sehnsucht, Angst, Liebe, Unsicherheit, Glück, Beklemmung, Traurigkeit und Wut Achterbahn - kann es unangenehm sein, darüber zu reden. Einige heben dennoch die Augenbrauen und ihr Gesichtsausdruck verrät mit gewisser Neugierde den Gedanken "Was kommt jetzt?".

Vor diesem Hintergrund beginnen wir mit einem unserer Workshops im Programm ExploreCarlotas für Schulen. Nach diesem Vorgeplänkel erweitern wir unser Thema auf die "Emotionale Intelligenz" und sofort gewinnen wir mehr Fans, denn Intelligenz ist etwas Positives, dass viele anstreben und Emotionen sind etwas, dass jeder kennt.

Es gibt verschiedene Arten, sich diesem Thema im Klassenzimmer zu nähern. Eine, die uns sehr gefällt, die die Schüler gut einbindet und die verschiedene Emotionen ans Licht bringt, ist "Musik zeichnen".

In einer Reihe von sorgsam ausgewählten Musikbeispielen, erkennen die Schüler die Signale, die diese in ihnen aktivieren (Herzschläge, Kopfbewegungen, Fußwippen etc.) und sie lassen ihrer Hand, die einen Stift hält, auf einem Blatt Papier freien Lauf. Wie ein Kardiogramm zeichnen sie die Emotionen, die durch die Töne ausgelöst werden.

Das Ergebnis ist unglaublich: Die gleiche Musik kann in den Schülern sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, das zeigt direkt und unmittelbar, wie wichtig die Thematisierung von Verschiedenheit und unterschiedlichen Standpunkten ist.

Nach dieser Erfahrung gehen wir einen Schritt weiter in Richtung Selbsterkenntnis durch die Darstellung von Gefühlen. Die Schüler bilden Gruppen und können völlig frei ein bestimmtes Gefühl darstellen. Hier kann man sehen, wie die Kunst und das Spielerische zum Verstehen und Ausdrücken von etwas beitragen, dass uns so subjektiv erscheint. Während einige Gruppen zeichnen, spielen andere Theater oder schaffen Werke mit Objekten. Ein Stück Papier, auf das ein Blitz gezeichnet wurde, dass zerknüllt und von einer Ecke des Zimmers in die andere geworfen wird, symbolisiert Wut. Ein Papierflieger, der durch das gleiche Zimmer fliegt, symbolisiert Freude.

Zum Schluss übertragen wir diese Emotionen in den Alltag der Schüler, wir sprechen darüber, wie wir unsere emotionale Intelligenz entwickeln, welche Vorteile sie uns bringt und wie wir sie in Konfliktsituationen anwenden. Fast natürlich sprechen wir dann auch über Mobbing.

Wir betreten das Klassenzimmer mit einem Vorschlag, der – sehr oft – weit entfernt von der Realität und den Interessen der Schüler zu liegen scheint. Doch bald gewinnen sie Vertrauen und lassen sich auf das Spiel ein, das sehr viel mehr ist als bloße Unterhaltung. Ohne darauf zu achten, lernen sie Gefühle zu erkennen und auszudrücken, sie teilen Erfahrungen und verabschieden sich mit Freude und einer gewissen Erleichterung, da sie es geschafft haben, sich etwas Neuem zu öffnen.

 

 

 

Carla Scheidegger

Ein neugieriger Geist in einem Körper voller Emotionen. Ich reise gerne, um fremde Kulturen und Menschen - die anders sind als ich - zu begegnen. So kann ich Empathie üben und mich kontinuierlich als Mensch entwickeln und verändern. Wie hier in der Welt von Carlotas.


Mit Empathie & Diversity für starke Institutionen in einer gesunden Gesellschaft.

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